Stories und LEseproben


Der Tag des A

Es gibt einige schöne, mehrsilbige Wörter, die keinen weiteren Vokal als das A besitzen. Es sind weniger, als man vielleicht denkt. Sie aus dem Kopf aufzulisten, ist eine Aufgabe, die einen an den Rand des Wahnsinns treiben kann. Macht das bloß nicht! Ich hab's durchexerziert und konnte tagelang an fast nichts anderes mehr denken.

Dabei ist ein experimenteller Text herausgekommen, den man keinesfalls ernst nehmen darf.

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Der Fluch des Shantar - Erste Gehversuche als Autor

Aller Anfang ist schwer, und Autoren fallen nicht vom Himmel. Sehr hilfreich war für mich die Möglichkeit, meine Texte im Forum "Schreibwerkstatt" der Kritik der anderen Mitglieder auszusetzen. Die Tipps und Lektionen, die ich dort bekam, stellten sozusagen meine Ausbildung dar.

Herausgekommen ist dabei ein Zehnteiler, der eigentlich ein Dreiteiler werden sollte: "Der Fluch des Shantar".

Diesen gibt es jetzt auch zum direkten Download.


Nachtrag: Leider verabschiedet sich die Schreibwerkstatt in ein 18-monatiges Sabbatjahr. In dieser Zeit können dort nur Artikel gelesen, aber keine neuen hinzugefügt werden.

LESEPROBE


„Was ist das?“, drang Ziris Stimme durch den Vorhang meines Selbstmitleids.

Sie hatte das Boot quer zur Fahrtrichtung gelenkt und betrachtete ein Hindernis, an dem wir nicht vorbeikommen würden.

Ein Kettengeflecht spannte sich über den Kanal. Daran hing ein weiteres Schild. Ich las:

 

               LETZTE WARNUNG

               KEHREN SIE UM!

 

„Gut!“, sagte Ziri. „Wir sind fast da.“

 Ich betrachtete das Netz aus Ketten, das vor uns ins Wasser hing. Es hätte des Schildes nicht bedurft, um die Botschaft zu verstehen. Wir würden umkehren müssen. Ich frohlockte innerlich.

Ziri machte ein grimmiges Gesicht.

„Das Boot ist nicht schwer. Wir ziehen es einfach ein Stück über Land.“

Sie ruderte uns an den Ketten entlang zum linken Ufer. Im Schilf klaffte eine Schneise, die mich vermuten ließ, dass hier des Öfteren Boote anlandeten.

Ziri sprang elegant über den Vorsteven, kaum dass der Kiel aufgelaufen war.

„Gib mir die Laterne! Ich schau mich nach einem Weg um.“

„Du glaubst doch wohl nicht, dass ich hier im Dunkeln auf dich warte!“

Ich reichte ihr die Laterne und kletterte möglichst weit vorne aus dem Boot. Sofort versank ich bis zu den Knöcheln im Morast.

Beim ersten Schritt saugte mir der Schlamm mit einem schmatzenden Geräusch den Schuh vom Fuß. Ich fluchte lauthals und versuchte ihn auf einem Bein stehend herauszufischen.

Ziri, die bereits auf festem Grund stand, gab ein entnervtes Stöhnen von sich.

„Sterling, das war so klar! Du trittst auch in jedes -“

Klick!

Mein Kopf ruckte hoch.

Ziri stand wie erstarrt und blickte an ihrem Bein hinab. Die Laterne entglitt ihrer Hand, fiel auf die Seite und erlosch.

In der völligen Dunkelheit, die folgte, hörte ich Ziri gequält aufschreien.

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